Der Palast
Der Palast
Ortung: Westen von Héron
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BewohnerInnen: Königsfamilie, Palastbedienstete
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"Ich trat hinaus und lief den Flur hinunter. Die Soldaten, die entlang der Wände aufgereiht standen, verbeugten sich. Mit dem Arsenal an Waffen und ihrer unbewegten Miene wirkten sie wie eine finstere Wolke der Bedrohung, die einzig und allein dazu diente, die Königsfamilie jenseits von Gut und Böse abzuschirmen. Es gab so viele Wachen, dass mir der Palast wie ein eigenes Reich in Héron vorkam.
Als ich schließlich die Treppenstufen aus schwarzem Marmor erreichte, stieg ich sie hinab und fand mich in der Eingangshalle wieder. Diese war derart ausladend, dass ich bis zur Decke sehen konnte.
Ich wandte mich ab und ging weiter. Und versuchte keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass mir der Palast wie ein Ungetüm vorkam, welches mich mit Haut und Haaren verschlang. Doch der blutrote, samtene Läufer unter meinen Füßen vereinfachte dies nicht. Noch weniger die wandfüllenden Gemälde meiner Vorfahren. Die scheinbar eleganten und schönen Abbildungen waren nichts anderes als der lächerliche Versuch, den Wahnsinn der Aronos-Linie zu verbergen."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Der Schwarze Prinz)
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"Meine Augen folgten dem Weg der Sonnenstrahlen: wie sie die einzelnen Dächer der Behausungen des ersten Rings liebkosten und in goldenes Licht hüllten. In dem Bereich, den normalerweise nur Adelige bewohnten – und die Diener des Palastes. Ausgerechnet jenes Bauwerk schien das Licht nicht durchdringen zu können. In seiner violett-schwarzen Erscheinung warf es einen viel zu dunklen Schatten auf das Land. Das Wort des Königs besaß höchste Priorität – Andersdenkende wurden ausnahmslos verbannt."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Verrat)
Der Palastgarten
Ortung: Westen von Héron
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BewohnerInnen: Königsfamilie, Palastbedienstete
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"Die Kieselsteine knirschten unter meinen Schuhen, und der Duft nach Rosen, Veilchen, Tulpen und Osterglocken wehte mir entgegen. Dafür musste ich nicht einmal nahe an die Beete herangehen – ich nahm jede einzelne Note derart intensiv wahr, als schmeckte ich ihre Farben heraus.
Mit den angewinkelten Armen schob ich die langen Auswüchse der blühenden Weiden zur Seite und schritt an Dunkelelfen-Soldaten, Mondsklaven und Waldelfen vorbei."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Der Schwarze Prinz)
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"Die Männer führten uns durch einen von Birken gesäumten Kieselweg. Vorbei an farbenfrohen Blumenbeeten, die eher an einen Regenbogen als an Gewächse erinnerten. Vorbei an abstrakt geformten Büschen und marmornen Brunnen, auf deren Rändern in Stein gemeißelte Naturgeister saßen. Solche Geister hatten ähnlich menschliche Formen wie wir oder die Elfen, doch laut den Legenden und Sagen waren sie jeweils nur aus einem einzigen Element geschaffen."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Verrat)