Die Ringe
Der Adelsring
Ortung: Südwesten/Nordwesten von Héron
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BewohnerInnen: Elfen, Mondsklaven
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"Das Basiliskenmädchen klammerte sich an die Riemen ihrer Schultasche, während sie über das Kopfsteinpflaster [im Viertel der Lichtelfen] lief. Vorbei an den kunstvoll gestalteten Gebäuden mit ihren filigranen Geländern an den tropfenförmig gebauten Balkonen und den hohen, schmalen Fenstern, an deren Brettern Orchideen in gelben Schattierungen hingen. Sämtliche magische Wesen, die Thyra-Fiahs Weg kreuzten, drückten sich an die Wände. Wichen in kleine Seitengassen aus.
Oder wechselten die Straßenseite."
[...]
"Neben den Behausungen des Adels wirkten die Häuser der Mondsklaven-Familien wie ein schlechter Witz. Sie standen am nächsten zum Palast, aber waren allesamt heruntergekommen. Bei den Cerrejonensis musste dringend das Dach ausgebessert, Fassaden und Fensterläden neu gestrichen und der niedrige Zaun im Vorgarten repariert werden. Das bewies, dass sie trotz ihrer Arbeit im Palast keinen fairen Lohn erhielten.
Zudem hatten die Mondsklaven auch höhere Steuerabgaben – höher als alle anderen in Héron."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Der Schwarze Prinz)
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"Nachdem wir das Palasttor passiert hatten, fuhren wir eine ganze Weile, bis wir beim Waldelfen-Viertel ankamen. Ich hatte völlig vergessen, dass die Benennung ›Viertel‹ irreführen konnten, waren diese doch so groß wie Städte und die einzelnen Ringe so groß wie Länder. [...] Die Beiden spazierten nebeneinander her durch die breiten Gassen des Einkaufsviertels, umsäumt von hohen, schmalen Gebäuden in den unterschiedlichsten Grünschattierungen. Zwischen einzelnen Häusern verschönerten gepflegte Parks mit Brunnen und Spielplätzen die Straßen. Ranken waren um die Laternen drapiert worden, während weit ausladende Laubbäume die Wege säumten."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Verrat)
Der Bürgerring
Ortung: Südwesten/Westen/Nordwesten von Héron
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BewohnerInnen: Magier, Zwerge, Feen
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"Ich richtete mich wieder auf und verschränkte die Hände hinter meinem Rücken. Die triefnasse Kleidung klebte an meinem Leib und hing schwer an meinen Gliedern, während ich meinen Blick schweifen ließ: Über die zinnoberfarbenen Dächer und die Häuser aus rotem Gestein, deren Farbe bereits abblätterte oder verblasste und deren Fenster teilweise gesprungen waren; über die engen Straßen und Gassen, deren Wege mit ungleichmäßigen Kopfsteinpflastern gesäumt waren, sodass die Magier unweigerlich darüber stolperten, sofern sie ihre Augen nicht ununterbrochen auf den Boden gerichtet hielten. Gleichsam war das Viertel der Magier derart überfüllt, dass die Häuser regelrecht aus allen Ecken und Enden quollen – trotz der Tatsache, dass die Viertel in Héron vom gemessenen Umfang her die Größe einer Metropole besaßen, während die einzelnen Ringe ganzen Ländern glichen.
Ich erinnerte mich nur allzu gut an die anderen Bereiche des zweiten Ringes (Bürgerring): Im Zwergenviertel waren Erdtöne vorherrschend, während in der Stadt der Feen pastellenes Rosa die winzigen Behausungen schmückte. Nichtsdestotrotz war es auch dort laut, eng und verschmutzt aufgrund der Großfamilien, die sich hier tummelten. Doch die Lösung der Probleme der Bürger hatte Vater nur minder interessiert. Seiner Ansicht nach waren Magier, Zwerge und Feen den Menschen mit ihren unkontrollierbaren Emotionen weitaus ähnlicher, als es gut für uns wäre.
Uns.
Den Adeligen."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Vergeltung)
Der Armenring
Ortung: Südwesten/Westen von Héron
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BewohnerInnen: Soldaten (Dunkelelfen), Menschen
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"Die letzten Tage und Nächte war ich damit beschäftigt gewesen, all die Menschen – die sich aufgrund der von den Feen gelegten Spuren nach Héron verirrt hatten – zu vergiften.
Denn für den König waren die Menschen nichts anderes als ein Mittel zum Zweck. Aufgrund der Manipulation gehorchten sie mir bedingungslos und verrichteten all die Arbeiten, um die sich kein anderes magisches Wesen mehr kümmern sollte – wie beispielsweise die Bewirtung der außerhalb der geschützten Mauern liegenden Felder oder die Reinigung der Bezirke. Wie willenlose Marionetten fristeten sie ihr Dasein im Armenring, ohne Bezahlung, Behausung oder gar Nahrung. Während die schwarze Magie sie wie ein Parasit Stück für Stück von innen auffraß."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Der Schwarze Prinz)
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"Ich stoppte erst unmittelbar davor. Die Soldaten zuckten nicht einmal zusammen. Doch das wunderte mich nicht. Mussten sie doch dasselbige Schauspiel spielen wie ich. Zumal der König ohnehin nur seine besten Männer und Frauen innerhalb und außerhalb des Palastes stationierte. Die weniger gewieften Soldaten schickte er zu den Ringen. Und wer bei den Prüfungen versagte, musste sein Dasein im Armenring bei den manipulierten Menschen fristen. Ohne jeglichen Schutz von außen und nur durch einen dünnen Zaun vom freien Land Arûn mit seinen umherstreifenden wilden Tieren getrennt – Schattenkatzen, Nebelwölfe und Dunkelphönixe nannten diesen Teil des Landes ihr Eigen. Nicht selten wurden Wachen, bei dem Versuch den Armenring zu beschützen, ihres Lebens beraubt."
(Auszug: Der Fluch der Mondsklaven - Vergeltung)